Wie es zu SCHREIF kam

Was war es, was mich vor gut fünf Jahren dazu bewog, im damals mit Abstand gefährlichsten Land der Welt ein Unternehmen zu gründen? Und erst noch mit der Absicht, eine Taschenmanufaktur aufzubauen – ein Gebiet notabene, von dem ich als Geschichts-, Wirtschafts- und Philosophiestudent kaum einen blassen Schimmer hatte?

Man darf mir ohne weiteres einen gewissen Hang zu Weltverbesserungsfantasien und eine üppige Portion Idealismus unterstellen – blinder missionarischer Eifer gehört jedoch nicht zu meinem Repertoire.

Den entscheidenden Impuls zu Schreif und zur Gründung der eigenen Manufaktur in El Salvador gaben andere.

Compañeros in der Manufaktur

Die Jungs in der Manufaktur, jeder einzelne von ihnen: Sie waren und sind die wahrhaftige Triebfeder hinter Schreif. Ihrem nachdrücklichen Wünschen und Drängen mir gegenüber und ihrer Begeisterung für die Aussicht auf eine eigene Manufaktur ist zu verdanken, dass diese im Grunde völlig durchgeknallte Idee schliesslich und überhaupt Realität wurde.

Das leidenschaftliche Engagement, die ungebrochene Bereitschaft, Neues dazuzulernen und die bedingungslose Loyalität auch in zahlreichen kritischen Momenten und schwierigen Phasen lieferten mir in den letzten fünfeinhalb Jahren immer wieder berührende Nachweise ihrer enormen Identifikation mit dem ganzen Vorhaben Schreif. Und das Zeugnis des vorbildlichen Arbeitsethos dieser gereiften Persönlichkeiten, Gefährten und Freunde.

Schreif als Hoffnung auf eine bessere Zukunft

Was bedeutet das Unterfangen Schreif unseren Handwerkern, der Chefin? Klar – die Löhne sind in Ordnung, die Hierarchie sehr flach und die Manufaktur ein angenehmer Arbeitsort. Im Gegenzug sind die Erwartungen hinsichtlich Leistung, Qualität der Arbeit ständiger Lernbereitschaft an jeden einzelnen ausgesprochen hoch – sie sind fachlich und persönlich ständig gefordert und dem Druck ausgesetzt, eigene Grenzen immer wieder zu überwinden.

Warum tun sie das? Weil Schreif und die Manufaktur für sie mehr ist als ein Job wie jeder andere. Es ist für sie der Ort, wo die Sehnsucht nach einer positiven Perspektive greifbar ist.

Hasta el fin

In seinem Herzstück, der Manufaktur in Santa Ana, steht Schreif für die natürlichste aller menschlichen Emotionen. Für die Hoffnung. Für die Hoffnung auf ein besseres Leben, eine bessere Zukunft.

Sowohl diese Hoffnung als auch unsere tiefe gegenseitige Verbundenheit sind mit den gemeinsam durchlebten Schwierigkeiten und Rückschlagen der letzten Jahre noch gewachsen.

Gerade weil aktuell die Gefahr für die Manufaktur und Schreif höchst bedrohlich diese: Diese Verbundenheit wird selbst Schreif überdauern.

One reply on “Wie es zu SCHREIF kam

  • Wyss Christa

    Wunderschön, dass Sie menschliche Arbeitsplätze geschaffen haben und Menschen eine Zukunft und Hoffnung geben. Danke!

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